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Veröffentlicht am 
29 Dec 2025

Dunkelflaute in Deutschland: Herausforderung und Chance für Batteriespeicher

Steffl Jhand

Junior Projektentwickler

Inhaltsverzeichnis

In Kürze

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Einleitung

Mit dem fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien taucht ein Begriff immer häufiger in den Schlagzeilen auf: die Dunkelflaute. Während sie in den Medien oft als Schreckgespenst der Energiewende dargestellt wird, stellt sie für Experten und Investoren vor allem ein technisches und wirtschaftliches Szenario dar. Dieser Ratgeber analysiert die Fakten, beleuchtet die Dunkelflaute Statistik und erklärt, warum Batteriespeicher (BESS) nicht nur Teil der Dunkelflaute Lösung sind, sondern gerade in diesen Phasen ihre wirtschaftliche Stärke ausspielen.

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Definition: Was ist eine Dunkelflaute?

Der Begriff beschreibt einen Zeitraum, in dem Wind- und Solaranlagen aufgrund der Wetterlage nur sehr wenig Strom produzieren.

  • Dunkel: Geringe Sonneneinstrahlung (z. B. durch dichte Bewölkung, Nebel oder in der Nacht).
  • Flaute: Windstille oder sehr schwacher Wind.

Im internationalen Energie-Diskurs ist das Phänomen mittlerweile so relevant, dass der deutsche Begriff oft als Lehnwort genutzt wird, auch wenn Dunkelflaute Englisch meist mit "dark doldrums" oder "dark wind lull" übersetzt wird.

Energiemeteorologen unterscheiden dabei oft zwischen einer „normalen“ Dunkelflaute und einer „kalten Dunkelflaute“. Letztere ist für das Stromnetz besonders fordernd, da im Winter bei Hochdruckwetterlagen (wenig Wind, Nebel, Kälte) gleichzeitig der Strombedarf für Wärme und Beleuchtung steigt (Quelle: Deutscher Wetterdienst).

Die Dunkelflaute Statistik: Wie oft passiert es wirklich?

Die Sorge vor wochenlangen Versorgungsengpässen wird oft emotional diskutiert. Ein Blick auf die Dunkelflaute Statistik des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liefert jedoch eine nüchterne Einordnung.

Eine Analyse historischer Wetterdaten (1995–2015) zeigt:

  • Zeiträume mit sehr geringer Erneuerbaren-Einspeisung treten fast ausschließlich im November, Dezember und Januar auf.
  • Eine Dauer von 48 Stunden ist im Winter nicht ungewöhnlich und gut beherrschbar.
  • Extremereignisse, die länger als eine Woche andauern, sind statistisch gesehen sehr selten.

Berücksichtigt werden Zeiträume, in denen die Mittlere Energieproduktion aus Wind und Sonne unter 10% der Nennleistung liegt. (Quelle: DWD)

Die Planung des Stromsystems muss diese Spitzenlasten („Residuallast“) abdecken, was durch einen Mix aus Speichern, flexiblen Kraftwerken und europäischem Stromhandel geschieht (Quelle: DWD / Energy-Charts).

Batteriespeicher als Lösung

Sind moderne Batteriespeicher (BESS) eine effektive Dunkelflaute Lösung? Ja, sie sind die erste und schnellste Antwort des Systems auf wegbrechende Erzeugung.

1. Stabilisierung der Frequenz und Versorgung

Bevor thermische Reservekraftwerke hochfahren können, müssen Batteriespeicher im Sekundenbereich einspringen. Sie liefern die notwendige Energie, um das Netz bei Frequenzabfällen sofort zu stabilisieren. In einem Szenario wie Dunkelflaute Deutschland sind sie der Puffer, der das Netz vor Instabilität schützt.

2. Verschiebung von Energiemengen

BESS speichern überschüssige Energie aus windreichen Phasen und stellen sie in den ersten Stunden der Flaute bereit. Durch die zunehmende Kapazität von Großspeichern können sie immer längere Zeiträume überbrücken und Lastspitzen ("Peaks") glätten, was den Bedarf an teurem Zukauf von fossilem Strom reduziert.

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Fazit: Die Dunkelflaute als wirtschaftliche Chance für Speicher

Die Diskussion um Dunkelflaute Deutschland wird oft als Risiko geführt, für Betreiber und Investoren von Batteriespeichern ist sie jedoch primär ein wirtschaftliches Szenario mit hohem Ertragspotenzial.

  • Systemrelevanz: Batteriespeicher fungieren als erste Absicherung des Netzes. Sie fangen die Volatilität ab und verzögern oder verhindern den teuren Einsatz fossiler Reserven in den ersten Stunden und Tagen einer Flaute. Sie machen das Gesamtsystem effizienter, indem sie „grünen“ Strom in die „dunkle“ Zeit retten.
  • Hohe Margen: Gerade weil Strom in der Dunkelflaute knapp und teuer ist, erzielen BESS in diesen Phasen ihre höchsten Erlöse. Die Marktdaten zeigen: Wer Speicherkapazität besitzt, profitiert direkt von den Preisspitzen am Spotmarkt.
  • Zusammenspiel: Zwar bleiben für extreme Langzeit-Szenarien (mehrere Wochen) ergänzende Technologien nötig, doch Batteriespeicher sind das tägliche Arbeitspferd der Energiewende. Sie sind technologisch verfügbar, schnell skalierbar und verwandeln die wetterbedingte Knappheit in ein kalkulierbares Geschäftsmodell.

Quellen:

  • Deutscher Wetterdienst: "Wetterbedingte Risiken der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien reduzieren"
  • Frauenhofer ISE: Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem (Studie)
  • Science Media Center Germany: Thema - Dunkelflaute

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Das Wichtigste in Kürze
  • Dunkelflaute: Zeiträume mit geringer Wind- und Solarproduktion treten meist im Winter auf, extrem lange Flauten sind selten.
  • Schnelle Reaktion: Batteriespeicher stabilisieren Frequenz und Netz innerhalb von Sekunden, bevor Reservekraftwerke hochfahren.
  • Energiemengen verschieben: Überschüsse aus windreichen Phasen werden gespeichert und bei Flauten eingesetzt.
  • Wirtschaftliches Potenzial: Strompreise steigen während der Dunkelflaute. BESS erzielen hier ihre höchsten Erlöse.
  • Systemrelevanz: Speicher machen das Gesamtsystem effizienter, reduzieren den Bedarf an fossilen Reserven und sichern Versorgung.

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